Nach den Werksferien wurde im Valtra Werk im finnischen Suolahti eine brandneue Lackieranlage in Betrieb genommen. Das Projekt wurde auf den Tag genau pünktlich abgeschlossen. Die alte Lackieranlage war zu klein für die Q-Serie und insbesondere für die S-Serie, deren Produktion nun nach Suolahti verlagert werden kann. Mit der neuen Lackieranlage wird die Qualität der Lackierung noch weiter verbessert.
Die Wurzeln der alten Lackiererei reichen bis ins Jahr 1969 zurück. Seitdem wurden praktisch alle Teile der Lackiererei modernisiert, einige sogar mehrmals. Jedoch setzte die alte Lackiererei vor allem in Bezug auf die Abmessungen gewisse Grenzen. So mussten zum Beispiel die vorderen und hinteren Rahmen der Q-Serie separat lackiert werden, da sie in der alten Lackieranlage nicht in die Haltevorrichtung passten. Die Lackierung der neuen S-Serie wäre in der alten Lackiererei aus Platzgründen überhaupt nicht möglich gewesen.
„Bei diesem Projekt stand die Qualität der Lackierarbeiten im Vordergrund. Jetzt können wir die Fahrgestelle problemlos von allen Seiten lackieren, da sie von Förderbändern hängen. Auch die Zeiten für das Waschen und Trocknen des Lacks können jetzt optimiert werden“, sagt Projektleiter Mikko Torvelainen.
Projektmanager Mikko Santakallio und Projektleiter Mikko Torvelainen freuen sich über den planmäßigen Verlauf des Projekts.
Platz und Flexibilität
Die neue 2.000 m² große Lackiererei wurde neben dem Montagewerk errichtet. Beide sind durch große Tore miteinander verbunden. Die Lackiererei ist jedoch ein separates Gebäude. Der Transport der Fahrgestelle vom Montageband in die Lackiererei erfolgt mit fahrerlosen Transportfahrzeugen („AGVs“). In der Lackiererei hängen die Fahrgestelle an Ketten, die an Förderbändern befestigt sind.
Durch die Auslagerung der Lackiererei aus dem Montagewerk wurde deutlich mehr Platz für die Montagelinie geschaffen.
In der neuen Lackiererei hängen die Fahrgestelle an Ketten auf einem Förderband. So können sich die Lackierroboter frei um sie herum bewegen. Außerdem ist die neue Lackiererei flexibler, geräumiger und ermöglicht die Produktion noch größerer Traktoren.
„Die Montagelinie hat 35 Arbeitsstationen, von denen die alte Lackiererei zehn benötigte. Jetzt sind nur noch zwei dieser zehn Arbeitsstationen notwendig. Ein Arbeitsschritt ist erforderlich, um die Arbeitsbelastung der vorherigen Schritte zu verringern. Ein weiterer ist erforderlich, um die Traktoren für die Lackiererei anzuheben. Dadurch wurden acht Stationen frei, die wir in Zukunft nutzen können, wenn das Produktionsvolumen steigt“, sagt Projektmanager Mikko Santakallio.
Die Lackiererei bringt auch Flexibilität in die Montagelinie, da sie jetzt einen kleinen Puffer bietet. Früher konnte ein Problem irgendwo in der Fertigungslinie die gesamte Montage stoppen. Dank des Puffers können Lackiererei und Montagelinie jetzt unabhängig voneinander arbeiten.
„Der Schwerpunkt des Projekts lag auf der Qualität der Lackierung.“
Auf den Tag genau im Zeitplan
Das Projekt für die neue Lackiererei verlief nach Plan. Das Gebäude wurde am letzten Novembertag fertiggestellt, die Installation der Anlagen begann am ersten Dezember 2022. Der Probebetrieb startete am ersten Mai 2023 und die Produktionslinie wurde am ersten Tag nach den Werksferien gefüllt. Die normale Produktionsgeschwindigkeit wurde bereits am zweiten Arbeitstag erreicht. Die Einhaltung des Zeitplans erforderte einen großen Einsatz aller am Bau beteiligten Handwerker und der Mitarbeiter der Lackiererei.
Durch den Umzug der Lackieranlage haben sich auch die Arbeitsbedingungen in der Montage verbessert. Lärm, Feuchtigkeit und überschüssige Wärme aus der Lackiererei entfallen. Auch die Arbeitsbedingungen in der neuen Lackiererei sind deutlich besser als in der alten.
Durch die neue Lackiererei kann die Jahresproduktion des Werkes gesteigert werden. Die Durchlaufzeit kann von derzeit 12 Minuten auf 8 Minuten pro Arbeitsschritt verkürzt werden. Der Lackierprozess selbst bleibt unverändert, aber die neue Lackieranlage ermöglicht den Einsatz neuer Lacke und Vorbehandlungschemikalien. •
Text & Foto Tommi Pitenius